Durstgefühl und Mundpflege

07.04.2021

Mundpflege bei Mundtrockenheit als praktische Hilfe

 

Was bedeutet der Begriff Mundpflege: 

Mit dem Begriff Mundpflege bezeichnen Fachleute sowohl das Anfeuchten der Mundschleimhaut als auch der Lippen. Häufig ist die trockene Mundschleimhaut die Ursache, wenn schwerkranke Menschen über Durstgefühl klagen.

 

Regelmäßige Mundpflege hilft, dass Durstgefühl zu lindern und sorgt für Erfrischung. Zusätzlich kann eine Raumbefeuchtung hilfreich sein. Der Mund ist ein außerordentlich intimer Bereich des Körpers, dem sich meist nur vertraute Personen nähern dürfen. Daher können An- und Zugehörige, die bei ihren schwerkranken und sterbenden Angehörigen zugegen sind, die Mundpflege durchführen. 

 

Die Mundpflege ist und kann eine aktive Hilfe sein durch betreuende Personen, die nicht nur dem Betroffenen gut tut, sondern auch den Angehörigen das Gefühl gibt, etwas für seinen schwer kranken oder sterbenden Angehörigen tun zu können und für ihn da zu sein.

 

Allerdings können nicht alle Angehörigen sich auf diese Weise dem schwer kranken und sterbenden Angehörigen zuwenden- dies gilt es zu respektieren.

 

Die Mundpflege sollte niemals mit Zwang durchgeführt werden.

Wenn der Betroffene den Mund nicht öffnen möchte, muss dies akzeptiert und respektiert werden.

Jedoch kann die Mundpflege immer wieder angeboten werden.

 

Praktisches Vorgehen bei der Mundpflege:

Für die Mundpflege eignen sich verschiedene Getränke ganz nach dem Gusto und Vorlieben des Betroffenen. Es ist alles erlaubt, was schmeckt und dem Zustand der Mundschleimhaut entspricht. Bei Verletzungen an der Mundschleimhaut bitte keine säurehaltigen Getränke verwenden (Orangensaft, Zitrone..) da dies Schmerzen verursachen könnte.

Zu Beginn der Mundpflege wird der Angehörige angesprochen und über das Tun informiert. Dabei kann eine Hand auf die Schulter oder den Arm gelegt werden, um auf den körperlichen Kontakt vorzubereiten.

All dies führt man mit Achtsamkeit und Ruhe durch.

Die Mundpflege beginnt mit der Lippenpflege.

Das Eincremen der Lippen kann mit einer Panthenolsalbe oder auch mit den Lieblingsdingen des Betroffenen durchgeführt werden.

Jedoch sollte danach behutsam und vorsichtig ein angenehmer Geschmack über die Lippen angeboten werden.

Dies kann mit Watteträgern oder Swaps (siehe Bild) die in das Lieblingsgetränk getaucht wurden geschehen.

Nimmt es ihr Angehöriger an und hat weiterhin den Mund geöffnet, kann achtsam und vorsichtig mit Ruhe bis hinter die Lippen in den Mundraum mit dem Watteträger gefahren werden und dieser ausgewischt werden, ähnlich wie beim Zahnputzvorgang.

Es kann auch mit einem Teelöffel (wenn das Schlucken noch möglich ist) ein wenig Flüssigkeit in den Mundwinkel gegeben werden.

Ähnlich, kann bei noch vorhandenem Schluckreflex auch mit einer Pipette, oder kleinen Spritze das Lieblingsgetränk in den Mundwinkel gegeben werden.

Bei nicht vorhandenem Schluckreflex bietet sich eine kleine Sprühflasche an die einen Nebel mit wenig Flüssigkeit abgibt.

Die Entscheidung mit welchem oben genannten Hilfsmittel die Mundpflege durchgeführt wird, geht jeweils von der Person, aber vor allem von der Reaktion  des Schwerkranken bzw. Sterbenden Angehörigen aus.

Die Mundpflege kann bei Bedarf immer wiederholt werden.

Wenn der betroffene Angehörige durch den Mund atmet, kann dies alle 30 Minuten oder öfter erfolgen.